Was ist eine Analfistel und wodurch kann sie entstehen?
Fisteln muss man sich als kleine Röhren vorstellen, die an verschiedenen Stellen auftreten können. Für den Körper dienen sie als Drainagen, um Eiter aus einem Abszess abzutransportieren. Das ist ein entzündeter Bereich, der vom Körper ummantelt wird, um zu verhindern, dass Bakterien oder
Eiterflüssigkeit ins Blut gelangen. Fisteln gibt es beispielsweise auch im Kiefer, wenn eine Wurzel entzündet ist. Wie der Name bereits sagt, sind Analfisteln im Analbereich, wo sie beispielsweise durch Morbus Crohn entstehen können. Die Krankheit bringt eine chronische Entzündung des Darms mit sich und wirkt sich negativ auf das Immunsystem aus. Dadurch können Abszesse weniger gut bekämpft werden, sodass sich die Haut um den Abszess verändert und anschließend eine Fistel bildet. Bei Morbus-Crohn-Patient*Innen kommt es recht häufig zu dieser Art Fistel. Man schätzt, dass etwa 14 bis 23 Prozent der Morbus-Crohn-Betroffenen auch mit Analfisteln zu kämpfen haben.
Wie lassen sich Analfisteln behandeln?
Eine Analfistel ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, geh’ damit in jedem Fall zum Arzt, da sie in der Regel operativ beseitigt werden muss. Um sie behandeln zu können, wird die Fistel bis zum darunterliegenden Abszess geöffnet, damit der Eiter abfließen kann. Der Abszess muss ebenfalls vom Arzt geöffnet werden, was mit einem Skalpell gemacht wird. Dadurch kann der Eiter auch aus der Abszesshöhle abfließen, die anschließend gesäubert wird. Die dadurch entstandene Wunde wird vorerst nicht mit einer Naht geschlossen, damit sie sich nicht zu schnell schließt. Grund dafür ist, dass erst noch mehr Eiter abfließen soll, weshalb oft eine Drainage gelegt wird, durch die die Flüssigkeit entweichen kann. Nur, wenn der Grund für die Fistel gefunden worden ist, kann sie auch vollständig verheilen. Die schlechte Nachricht daran: Analfisteln kommen oft zurück und müssen nachbehandelt werden.
Was sollte ich in Sachen Hygiene beachten und was hilft gegen Schmerzen?
Während der Eingriff selbst nur einige Minuten dauert, kann die Heilung einige Wochen in Anspruch nehmen und auch schmerzhaft sein. Für die Hygiene ist dabei wichtig, die Wunde mit antiseptischen Sitzbädern und Salben zu versorgen und sie abzuduschen. Zur Erinnerung: Die Wunde ist offen. Deshalb musst du unbedingt vorsichtig und hygienisch damit umgehen. Dafür solltest du dich nach jedem Stuhlgang auch rund um die betroffene Region sanft abduschen, wofür unsere Po-Dusche ideal ist. Ihr Strahl ist besonders sanft und kann nach einem solchen Eingriff besonders wohltuend wirken.
Schmerzen kannst du vermeiden, indem du beim Klogang nicht zu sehr presst, sondern dir Zeit lässt. Versuch auch dafür zu sorgen, dass dein Stuhl weich ist. Dafür eignet sich eine ballaststoffreiche Ernährung. In Absprache mit deinem Arzt sind auch Schmerzmittel möglich. Entscheide dies jedoch nicht allein, da eine Vorerkrankung (beispielsweise mit Morbus Crohn) bestimmte Medikamente ausschließt.